BlutzellgeschwindigkeitZwei
verschiedene Methoden stehen zur Verfügung: a) Frame-to-Frame Methode Die
Frame-to-Frame Methode gilt allgemein als die Referenzmethode für die
Messung der Blutzellgeschwindigkeit in der Kapillarmikroskopie. Die
Genauigkeit der Geschwindigkeitsmessung hängt im wesentlichen von der
Genauigkeit der Streckenmessung ab, das Zeitintervall ist genormt und wird
von der Videokamera eingehalten. Diese Methode ist sehr zeitaufwendig,
aber in manchen Videosequenzen ist sie die einzige Möglichkeit, die
Blutzellgeschwindigkeit zu messen. Mit Cap-Image kann diese Methode sehr
einfach durchgeführt werden. Mit der Maus kann man die Bewegung der
Blutzellen durch Klicken und Ziehen markieren, während eine Videosequenz
von Bild zu Bild vorwärts oder rückwärts durchgeblättert wird. Dabei
zieht man gerade oder auch gekrümmte Linien entlang des Weges der
Blutzellen. Die Geschwindigkeit der Blutzellen wird automatisch berechnet
aus der Wegstrecke, die sie von Bild zu Bild zurücklegen, dividiert durch
das Bildzeitintervall. Auf diese Weise kann mit der Frame-to-Frame Methode
auch eine längere kontinuierliche Messung
einfach und schnell durchgeführt werden. b) Line-Shift-Diagram Methode Die
Line-Shift-Diagram Methode wird durch einige Screenshots aus dem
Cap-Image-Programm demonstriert. Das
erste Bild zeigt eine Venole im Mesenterium einer Maus, einige
Leukozyten sind am Gefäßrand zu erkennen. In diesen Beispiel sind vier
rote parallele Messlinien für die Geschwindigkeitsmessung gezeichnet. Die
Messlinien können gerade oder gekrümmt und in beliebiger Richtung
gezeichnet werden.
Für die
Auswertung von Flusskammer-Experimenten können parallele Messlinien über
das ganze Videobild gelegt werden. Durch Klicken der ‚RunLSD’-Schaltfläche wird die Messung gestartet. Das Videoband startet automatisch und läuft 10 Sekunden lang. Während dieser Messperiode werden die Grauwerte entlang der Messlinien erfasst, und das sogenannte ‘Line-Shift-Diagram’ (LSD) wird erzeugt. Das Line-Shift-Diagram zeigt vier Streifen, für jede der Messlinien (L1 ... L4) einen Streifen. Sie stellen die Grauwerte entlang der Messlinie in einem x-y-Diagramm dar. Die x-Achse bildet die Zeit (10 Sekunden) und die y-Achse die Länge der jeweiligen Messlinie. Jeder Leukozyt, der sich innerhalb der Messperiode entlang einer Messlinie bewegt, bewirkt eine schräge Linie in dem Diagramm. Die Geschwindigkeit wird aus der Steigung dieser schrägen Linie berechnet.
Die folgenden beiden Bilder zeigen ein Beispiel für die LSD-Methode mit Nagelfalz-Kapillaren des Menschen. Die
LSD-Methode ist eine halb-automatische Geschwindigkeitsmessmethode. Sie
ist nicht abhängig von der Bildqualität oder vom Bildkontrast. Jede
Zellbewegung, die mit den Augen gesehen werden kann, kann auch als schräge
Linie im Line-Shift-Diagram erkannt werden. Die Richtung des Flusses sieht
man an der Neigung der schrägen Linien, nach rechts bedeutet vorwärts
bzw. nach links rückwärts. Bewegungsstillstand erzeugt waagrechte Linien
im Line-Shift-Diagram.
KapillardichteVier
verschiedene Methoden stehen zur Messung der Kapillardichte zur Verfügung: a)
Funktionelle Kapillardichte (Länge pro Fläche, mm/mm²) In
einer vordefinierten Messfläche (diese kann rechteckig oder beliebig
geformt sein) werden die durchströmten Kapillaren mit der Maus
nachgezeichnet. Die funktionelle Kapillardichte wird berechnet aus der
Gesamtlänge der gezeichneten Kapillarlinien dividiert durch die Messfläche. b)
Anzahl pro Fläche In
einer vordefinierten Messfläche (diese kann rechteckig oder beliebig
geformt sein) werden die Kapillaren gezählt, d.h. durch Setzen eines
Mausklicks für jede Kapillare. Die Kapillardichte wird hier berechnet aus
der Gesamtzahl der geklickten Punkte dividiert durch die Messfläche. c)
Anzahl pro Zylindervolumen In
einer vordefinierten rechteckigen Messfläche werden die Kapillaren gezählt,
d.h. durch Setzen eines Mausklicks für jede Kapillare. Die Kapillardichte
wird hier berechnet aus der Gesamtzahl der geklickten Punkte dividiert
durch das Volumen des Zylinders, der durch die Länge und Breite
(Durchmesser) des rechteckigen Messfensters definiert wird. d)
Anzahl pro Länge Entlang
einer vordefinierten Messlinie (gerade oder gekrümmt) werden die
Kapillaren gezählt, d.h. durch Setzen eines Mausklicks für jede
Kapillare. Die Kapillardichte wird hier berechnet aus der Gesamtzahl der
geklickten Punkte dividiert durch Länge der Messlinie.
Kapillardurchmesser und KapillarabstandDer
Kapillardurchmesser kann entweder manuell oder automatisch gemessen
werden. Bei der manuellen Methode gibt es zwei Varianten – bei der einen
wird die Durchmesserstrecke direkt durch das Setzen von zwei Punkten
definiert, bei der anderen Variante wird zunächst mit zwei Punkten eine
Strecke entlang des Kapillarrandes gezogen. Daraufhin wird automatisch die
senkrechte Linie zu dieser Strecke vorgegeben, die man
bis zum gegenüberliegenden Gefäßrand zieht, und durch Setzen
eines dritten Klicks die Länge des Durchmessers definiert. Dadurch ist
sichergestellt, dass der Durchmesser immer senkrecht zum Gefäßverlauf
gemessen wird. Bei der automatischen Messmethode werden die Gefäßränder automatisch ermittelt. Dazu muss eine Linie quer zum Gefäß definiert werden, auf der die Gefäßränder gesucht werden. Durch das Einstellen von Parametern kann das Messverfahren zur automatischen Gefäßranderkennung verschiedenen Bildsituationen angepasst werden.
Vasomotion
Flächenmessung
Es kann die geometrische Fläche von Rechtecken, beliebigen Polygonen und auch von beliebig geformten Flächen, die mit der Maus umrandet werden, berechnet werden. Bei der Flächenbestimmung wird auch der mittlere, minimale und maximale Grauwert innerhalb der Fläche ermittelt.
LeukozytenadhäsionTorquierungsindex
Der
Torquierungsindex ist ein Maß für die Torquierung von
Nagelfalzkapillaren. Er
wird durch das Nachzeichnen der Kapillaren mit kurzen geraden
Liniensegmenten ermittelt und folgendermaßen berechnet: Summe aller
Winkel zwischen den Liniensegmenten minus 180° geteilt durch 90°, d.h.
eine normale untorquierte 180°-Kapillarschlinge hat den Torquierungsindex
0.
TortuositätDie
Gewundenheit eine Kapillare kann auch durch die Tortuosität quantifiziert
werden. Dabei wird die
gewundene Kapillare nachgezeichnet. Danach wird automatisch die gerade
Verbindung zwischen dem Anfangs- und dem Enpunkt der gewundenen Linie
ermittelt und der Quotient "Länge der gewundenen Linie" geteilt
durch "Länge der geraden Linie" berechnet..
Densitometrie
(Permeabilitätsmessung)
Hier
wird der mittlere Grauwert in rechteckigen Flächen gemessen. Bis zu vier
Messfenster können definiert werden. Es gibt die Möglichkeit einer
automatischen sequenziellen Messung mit vordefinierten Zeitintervallen.
Dadurch kann die Änderung der Helligkeit innerhalb einer definierten
Messperiode erfasst werden. Dabei muss zunächst ein Anfangswert gemessen
werden. Dieser Anfangswert wir als 100%-Wert genommen. Jeder nachfolgend
gemessene Helligkeitswert wird als Prozentwert im Vergleich zum
Anfangswert angegeben. Wenn die Helligkeit z.B. um 10% abnimmt, dann ist
der Wert 90 oder wenn die Helligkeit um 10% zunimmt, dann ist das Ergebnis
110. Das Videoband wird bei der automatischen sequenziellen Messung
jeweils automatisch um die definierten Zeitintervalle weitergespult. Zellenzählung
Blutzellen,
die während einer vordefinierten Zeitperiode durch ein Blutgefäß strömen,
können durch manuelle Maus-Klicks gezählt werden. Mit anderen Worten,
der Anwender muss jedes Mal, wenn eine Zelle das Gefäß durchströmt, die
Maustaste drücken. Nach
Ablauf der voreingestellten Zählzeit wird der Videorekorder gestoppt, und
die Anzahl der gezählten Zellen pro Zeiteinheit wird berechnet. Während
des Zählvorgangs kann die Geschwindigkeit des Videorekorders stufenweise
reduziert oder erhöht werden, um sich der Geschwindigkeit der Blutzellen
anzupassen. Die Zählzeit wird dabei trotzdem richtig gemessen, da sie
durch Zählen der Videobilder ermittelt wird. Echtzeit-Bewegungskorrektur
Bei
einigen Messverfahren kann die automatisch Echtzeit-Bewegungskorrektur
aktiviert werden. Dazu wird mit einem rechteckigen Fenster eine Bildregion
markiert. Während der Messung wird, wenn sich das Bildmuster im Zentrum
der markierten Region verschoben hat, das Fenster entsprechend an die neue
Position verschoben, und im selben Maß werden auch die Messlinien und
Messfenster mitgezogen, so dass sie an den richtigen Messpositionen
gehalten werden, wenn sich das Bild bewegt. Bei
der Frame-to-Frame Geschwindigkeitsmessung können Bildbewegungen auch
manuell korrigiert werden, falls die automatische Bewegungskorrektur nicht
erfolgreich sein sollte. Steuerung des VideorekordersWenn
ein Videorekorder / DVD-Rekorder über die RS-232 Schnittstelle (COM1) des PC’s
angeschlossen ist, kann ihn Cap-Image fernsteuern, z.B. wird der Rekorder
beim Klicken auf LIVE automatisch in den PLAY Modus und beim
Klicken auf FREEZE in den PAUSE Modus geschaltet. Es besteht auch
die Möglichkeit, das Videoband an eine bestimmte Timecode-Stelle zu
positionieren oder um ein definiertes Zeitintervall vorwärts oder rückwärts
zu spulen.
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